Wir freuen uns_Gedanken zum Miteinander

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#wirfreuenuns Artikel 3
Gedanken zum Miteinander
Von Anna Luger-Stoica

„… es gibt kaum einen Faktor, der den Alltag und die Entwicklung von Kindern mehr beeinflusst, als die räumliche Gestaltung des Wohnumfeldes und die damit verbundene Möglichkeit zum freien Spiel“
Freiburger Kinderstudie.

Öffentlicher Raum? Zum Bleiben muss er einladen, Grund geben, die Privatheit zu verlassen. Für Kinder und Jugendliche? Zum unbeschwerten, freien Bewegen soll er ermuntern, der öffentliche Raum. Es ist die Offenheit einer Situation, die kindliche Potentiale zu erwachsenen Fähigkeiten werden lässt. Begegnungszone aller Altersgruppen? Groß und klein, braucht Oasen der Erholung, Orte der unverhofften und spontanen Kommunikation, so dass gegenseitiges Kennen und -lernen zur freien Lebensschule wird. Kinder brauchen Bewegungsräume, die den Freiraum für die Entwicklung ihrer eigenen Fähigkeiten zulassen. Raum, der sie unbeschwert und unbeobachtet spielen lässt.
Im Spiel setzen sich Kinder aktiv mit ihrer Umwelt auseinander, sie entwickeln ihre Persönlichkeit, üben sich in unterschiedlichen Lösungsstrategien, können sich austoben. Kreativität wird gefördert, und sie lernen Konflikte spielerisch zu lösen. Kinder brauchen Platz, sie brauchen Plätze wo sie unbeobachtet ihrem Spielen freien Lauf lassen können. Wir als Eltern und an der Zukunft interessierte Menschen sind dafür verantwortlich, ihnen diesen Platz zu geben.
Manchmal kann es an solchen Plätzen auch zu Konflikten kommen. Der so genannte „Kinderlärm“ wird in unserer Gesellschaft immer mehr als störend betrachtet. Hier ist es wichtig, Lösungen für beide Seiten zu finden, für die nach Ruhe und Stille strebenden Personen und für die Kinder in ihrem Recht nach Bewegung und Entfaltung. In solchen Konfliktsituationen können sich Kinder und Erwachsene, im Miteinander von Jung und Alt üben. Wichtig ist, dass Kinder respektvollen Umgang vorgelebt bekommen, um diesen dann auch selbst zu leben.
Immer noch bedenklich finde ich jedenfalls die sinkende Toleranzgrenze Kindern gegenüber. Wachsende Parkplätze für Autos, große Toleranz gegenüber Autolärm scheinen allerdings zum guten Ton zu gehören!
Freuen wir uns doch! Die Kinder haben das alte „Räuber und Gendarm“ wieder ausgegraben. Sie sitzen nicht ausschließlich zuhause vor dem Computer. Freuen wir uns doch, dass sie sich im sozialen Lernen üben und wir die Möglichkeit haben, mit ihnen in Kontakt zu treten.